Therapie
Hinweisdiagnostik
Es gibt wohl keinen Zweifel darüber, dass die Verwendung diagnostischer und therapeutischer Verfahren stark von modischen Strömungen abhängig ist. Als ich vor 15 Jahren mit dem Ehepaar Siener begann, das Monolux-Gerät zu konzipieren, spielte u.a. die Elektroakupunktur (und diagnose) nach Dr. Voll eine herausragende Rolle. Fast alle Jünger der Bioresonanztherapie beispielsweise, die ich damals im Rahmen der NPSO-Schulungen kennenlernte, stellten Diagnosen aufgrund von Hautwiderstandsmessungen an den Terminalpunkten der Hände und Füße und sie testeten in dem Zusammenhang auch Medikamente aus. Das Prinzip ist dabei, dass sich Messwerte an spezifischen Akupunkturpunken verändern, wenn in den Messkreis bestimmte Substanzen, Allergene, Nosoden etc. gebracht werden. Diese Veränderung der Messwerte lassen Rückschlüsse auf Störungen in den jeweils korrespondieren Organen einerseits und Hinweise auf therapeutische Indikationen andererseits zu. Im Dunstkreis von Dr. Voll spricht man in diesem Zusammenhang von Hinweisdiagnostik .
Da dieses faszinierende Verfahren von Dr. Voll relativ zeitaufwändig ist, lag es nahe, dass sich die Heilkundigen nach schnelleren Diagnose- und Testverfahren umsahen. Innerhalb von zehn Jahren änderte sich die Landschaft offenbar so, dass mehr als die Hälfte der mir bekannten messfreudigen Heilkundigen inzwischen ihre Tests mit kinesiologischen (ergänzt durch radiästhetische) Verfahren durchführen. Es hat sich nun jedoch bei den NPSO-Therapeuten herumgesprochen, dass man mit dem MONOLUX-Gerät in einem extrem vereinfachten Verfahren der Messpunktdiagnose zu schnellen Resultaten kommen kann. Dieses Verfahren soll hier in aller Kürze dargestellt werden mit der Bitte an die Anwender(innen) um Rückmeldung eigener Erfahrungen. Die Skizzierung erfolgt sozusagen auf der Phänomen- und Anwendungsebene. Zur theoretischen Grundlegung verweise ich auf die reichhaltige Literatur über die EAD nach Voll (z.B. Werthmann). Bleibt noch der Hinweis, dass das Verfahren praktisch mit allen MONOLUX-Geräten durchgeführt werden kann, die eine Punktmessung ermöglichen.
Am Beispiel der Messung an den so genannten Terminalpunkten der Hand (also den Anfangs- oder Endpunkten bestimmter Meridiane der Akupunktur) soll zunächst dargestellt werden, wie man spezifische Hinweise auf funktionelle Störungen bekommt.
Der erste Punkt an der radialen Seite des Daumens ist der Endpunkt des Lymphmeridians, der nicht zu den Hauptmeridianen der TCM gehört, gleichwohl diagnostisch und therapeutisch sehr interessant ist. Wir verwenden diesen Punkt zunächst als Referenzpunkt für die Messungen. Der Punkt an der Innenseite des Daumens Lunge ist nicht der Anfangspunkt des Lungenmeridians, sondern sein Endpunkt (Lu 11) im Sinne der Akupunkturlehre, im Gegensatz zu dem Dickdarmpunkt an der radialen Seite des Zeigefingers, welcher der Anfangspunkt (Di 1) des Dickdarmmeridians ist. Di1 und Di 4 übrigens sind die wichtigsten analgetischen Punkte der Körperakupunktur. Die beiden Punkte Lu 11 und Di 1 sind Punkte mit einem breiten Indikationsspektrum (Notfallbehandlung wie Ohnmacht, Kollaps, Epilepsie, hohes Fieber, Krämpfe, akute Schmerzbehandlung, auch für die Lichtpunktur!). Beide sind wie der Lymphpunkt und die anderen nicht ganz so spektakulären Terminalpunkte auch hervorragend für die Durchführung von Testmessungen geeignet.
Vorgehensweise:
- Der Patient wird zunächst gebeten, seine Hände mit Seife zu waschen und gut abzutrocknen.
- Der Patient nimmt die Handelektrode in die linke Hand, und mit dem Kombigriffel (oder einem Messgriffel) wird am Daumen der rechten Hand der Lymphpunkt vermessen. Das Messwerk wird so eingestellt, dass die Anzeige des Hautwiderstandes bei 50 liegt.
- Alle anderen Terminalpunkte entsprechend der Grafik werden ausgemessen, d.h. der Griffel wird senkrecht und kurzzeitig auf den Punkt aufgesetzt. Der Messwert wird notiert, wenn er wesentlich von dem Eichwert abweicht. So deutet etwa eine Abweichung an den ersten Punkten des Lungenmeridians nach dem Schema auf eine mögliche Störung in den Bereichen Parenchym, Bronchien oder Luftröhre hin. Solche Feststellungen sind natürlich keine Diagnosen, sondern eben nur Hinweise. Manchmal ergibt sich bei der Messung ein anfänglich hoher Wert und dann ein rascher Zeigerabfall. Dieses Phänomen wird in dem Konzept von Dr. Voll häufig als typisches Zeichen eines Herd-Störfeldgeschehens betrachtet. Gegebenenfalls besteht die Möglichkeit, das Störfeld mit den Mitteln der NPSO erfolgreich zu behandeln.
- Wenn es eine Diagnose gibt und wenn die Eignung eines bestimmten Medikamentes getestet werden soll, nimmt man einen zweite Messung an dem abweichenden Punkt vor, legt das Präparat auf den Thymuspunkt oder in die Testwabe, wenn eine an das MONOLUX-Gerät angeschlossen ist, und misst den Punkt noch einmal. Führt die Präsenz des Medikaments zu einer Normalisierung des Messresultates, so ist das Mittel mit aller Vorsicht als wirksam zu beurteilen. Auf diese Weise kann man also relativ schnell aus einer Anzahl von Medikamenten die herausfinden, welche für die Therapie in die engere Wahl zu ziehen sind. Bei dem Testverfahren ist zu beachten, dass der Messpunkt nicht überstrapaziert werden darf. Es ist hilfreich, Pausen einzulegen und den Punkt zwischendurch leicht zu massieren. Es soll noch erwähnt werden, dass im Hinblick auf eine Therapie mit Aussicht auf Erfolg die abweichenden Punkte auch mit dem Kombigriffel bestrahlt werden können.
- Erfahrungsgemäß lassen sich allein mit Lymph- und Lungenpunkt am Daumen (insbesondere wegen ihrer Affinität zum System der Grundregulation) allgemeine Medikamententests durchführen. Man misst den Hautwiderstand an dem Punkt, legt ein Medikament in die Testwabe, welche an das MONOLUX-Gerät angeschlossen ist und misst nach. Wenn der Messwert sich wesentlich verändert, kann man davon ausgehen, dass das Medikament einen wirkungsvollen Reiz auf das Biosystem ausgeübt hat und daher möglicherweise für eine Therapie geeignet ist.
- Hervorragende Indikatoren für eine Hinweisdiagnostik sind die Punkte der Auriculotherapie. Die Ohrpunkte, welche auf eine Störung hinweisen, sind in der Regel zunächst nur schwach messbar, sie bauen sich aber unter dem Reiz des Messstromes langsam auf und sind dann genau zu lokalisieren. Durch Bestrahlung mit dem Kombigriffel können sie häufig zum Verschwinden gebracht werden, was in der Regel auch eine Besserung der angesprochenen Symptomatik mit sich bringt. Für den Fall, dass es Schwierigkeiten bereitet, therapeutisch bedeutsame Ohrpunkte zu finden, kann man die Verypoint-Methode zur Hilfe nehmen. Man sucht also mit einem feinen Griffel nach druckdolenten Punkten. Der Patient wird in der Regel schon sanften Druck auf den gestörten Punkten als schmerzhaft empfinden. Zur Orientierung bei der Suche von Ohrpunkten wird sehr gern das folgende Schema verwendet, das wie die andere Grafik auch) bei den Heilkundigen herumgeistert , ohne dass jemand sagen kann, woher die sehr hilfreichen Bilder eigentlich stammen.